Editorial
Ist Ihnen noch kalt?
Tagesaktuell, während ich dies schreibe: 11°C, plus wohlgemerkt, schon sehr viel erträglicher als „The Beast from the East“. So schnell geht’s, aber auch bei zweistelligen Temperaturen ist etwas Warmes fein. Drum schenkt Fundbüro Nº Zwo ein riesengroßes Heißgetränk ein, ganz nach Ihrem Geschmack (hoffe ich), auf jeden Fall in den meisten Teilen nach meinem. Denn dass ich überhaupt Kaffee trinke, ist dem Vollautomaten einer Werbeagentur geschuldet. Als Jugendliche, pfrrblörks, bleibt mir weg, auch Caro konnte mich nicht umstimmen. Amüsanter Fakt am Rande: Den Geruch mochte ich, sehr sogar, allein das Getränk ließ mich erschauern. Bis ich in meinen 20ern und in der Werbung landete. So kam’s, ein Klassiker, Kundenkaffeemaschine deluxe, Capuccino ganz frisch, ich hatte keine Chance. Milch mit Zucker und etwas Kaffee: meine Feuertaufe, mein Initiationsritus, willkommen im schwarzen Bund, oder eher im beige-weißen. Heute: Schwarztrinkerin.

Ich? Kaffee? Schwarz?
Am liebsten so, dass der Löffel senkrecht drin stehen bleibt? Niemals hätte ich das für möglich gehalten. Nun, erstens kommt es anders, wie wir wissen, und zweitens als frau trinkt. Ach und dann diese wunderbare Kaffeehauskultur in Wien. Ein Traum, mit Schaum, Verzeihung, Obers, und wie schön die Vorstellung, im Kaffeehaus zu sitzen, Laptop oder Notizbuch dabei, schreiben. Zwischendurch Menschen beobachten. Angeblich hat Joanne K. Rowling so Harry Potter geschrieben. Lucky her! Vielleicht ist sie deshalb so erfolgreich, während ich …?
Nun. Ich kann das jedenfalls nicht. Harry Potter erfinden ganz vielleicht unter Umständen, aber auf gar keinen Fall im Café schreiben. Lenkt mich viel zu sehr ab. Dazu spiegelt das Display, der Tisch ist zu klein, der Rücken zu krumm. Romantisiertes Kaffeehaustexten ist nichts für Fräuleins. Sehr schade. Zumindest war das so, bisher. Wer weiß, wie’s heute ist? Ich trinke ja jetzt schwarz.
Numero Zwo
Ihnen viel Freude mit dem bunten heißen Fundbüro Numero Zwo/Zwoachtzehn, mit einer Teekennerin und Musik von Thees, unter anderem, eine fein abgestimmte Melange – zu genießen in der vollen Portion auf 108 Seiten oder häppchenweise hier im Blog.
Ihr Fräulein
Noch in dieser Ausgabe:
Warum Schwarztrinker (meistens) helle Köpfe sind
Fräulein trinkt schwarz. Was man mir im Übrigen oft nicht glaubt. Warum eigentlich? Die Reaktionen auf „Wollen Sie einen Kaffee?“ „Ja gern.“ „Was für…
Fräulein fragt: eine Teekennerin
Mit „Fräulein fragt“ fange ich eine kleine, unregelmäßige Interviewreihe an. Heute mit Denia Henkel, Tee-Sommelière.
Sieben Wochen ohne Süßkram
Wie ich das erste Mal in meinem Leben fast zwei Monate faste – unabsichtlich und aus Versehen
Geständnis meiner unpopulärsten Eigenschaft
Wie ich mich auf eine besondere Reise entführen ließ und warum das für mich gänzlich untypisch ist, was das mit Günther Jauch zu tun hat und welche…
Verpasst ’nen Satz heiße Ohren
Die heißen Ohren gibt es, im übertragenen Sinn, heute mit Fräuleins Hörtipps.
Zum Schluss staubgewischt 02.2018
Wischen wir noch schnell durch die Regale, setzen eine frische Tasse Tee oder Kaffee auf und genießen ein paar feine Kleinigkeiten.